Studie: Sonnenexposition liefert oft weniger als 500 IE Vitamin D

 

Studie: Sonnenexposition liefert oft weniger als 500 IE Vitamin D

Eine Studie verglich den Serumspiegel zwischen 2 Gruppen: Eine sollte möglichst viel Sonne in den Alltag integrieren, die andere bekam täglich 500 IE Vitamin D.

Sonne vs. 500 IE

Immer wieder wird in verschiedenen Medien die These vertreten, Vitamin-D-Präparate seien unnötig, da der Körper ausreichend Vitamin D durch die Sonne bildet. Diese These wurde nun in einer koreanischen Studie untersucht.

Probanden mit einem Vitamin-D-Mangel wurden in drei Gruppen unterteilt.

Gruppe 1 wurde angewiesen, sich im Sommer und Herbst für acht Wochen zwischen 11 und 13 Uhr möglichst viel in der direkten Sonne aufzuhalten und dabei so viel Haut wie möglich zu entblößen. Die Sonnenexposition wurde über eine Smartphone-App gemessen.

Gruppe 2 erhielt für den gleichen Zeitraum 500 IE Vitamin D oral.

Gruppe 3 erhielt einen Placebo.

Während der gesamten Zeit wurde in allen Gruppen in regelmäßigen Abständen der Vitamin-D-Spiegel gemessen.

Zu wenig Sonnenexposition

Die Teilnehmer in der Sonnen-Gruppe schafften es größtenteils nicht, mehr als 20 Minuten Sonnenbad in ihren Alltag zu integrieren. Selbst diese Zeit sollte nach gängiger Theorie aber ausreichen, um den Vitamin-D-Bedarf zu decken.

Tatsächlich war der Anstieg der Vitamin-D-Spiegel in der Sonnen-Gruppe jedoch minimal: Der Spiegel erhöhte sich von 10 ng/ml auf gerademal 15 ng/ml. Dabei wurde dieser Anstieg nur bei Personen festgestellt, die das Protokoll während des Hochsommers anwendete, während im Winter gar kein Anstieg zu verzeichnen war.

In der oral-Gruppe erhöhte sich der Spiegel von 10 ng/ml auf rund 20 ng/ml.

In der Placebo-Gruppe zeigte sich im Sommer ein minimaler Anstieg von 2 ng/ml.

Sonne reicht meist nicht aus

Keine der Gruppen konnte damit den Vitamin-D-Mangel erfolgreich kurieren. Erstaunlich ist jedoch die Erkenntnis, dass selbst bei gezielter Sonnenexposition offenbar weniger als 500 IE von den Probanden durch die Sonne produziert wurde.

Die Studienautoren errechneten für ihre Probanden eine durchschnittliche Vitamin-D-Produktion von gerademal 130 IE bei weniger als 20 Minuten Sonnenexposition und 300 IE bei mehr als 30 Minuten Sonnenexposition.

Da die Studien an Asiaten durchgeführt wurde, ist nicht klar, ob sich diese Ergebnisse direkt auf andere ethnische Zugehörigkeiten übertragen lassen. Dennoch verdeutlicht die aktuelle Studie, dass viele Menschen ihre Sonnenexposition deutlich überschätzen und selbst im Sommer auf eine zusätzliche Einnahme von Vitamin-D-Präparaten angewiesen sind.

Studie

Joh H-K, Hwang S, Cho B, Lim CS, Jung S-E (2019) Effect of sun exposure versus oral vitamin D supplementation on serum 25-hydroxyvitamin D concentrations in young adults: A randomized clinical trial. Clinical Nutrition. DOI: 10.1016/j.clnu.2019.03.021



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